Aufruf der BÖDI 9 zur Partizipation am Protest gegen die Räumung am 16.3.

Teile des Hausprojekts Bödi 9 stehen kurz vor der Räumung! Die Kündigung
der Räume im Erdgeschoss im Sommer 2008 ist seit dem Urteil des
Amtsgerichts Lichtenberg vom 24.03.2009 vorläufig vollstreckbar. Diese
Räumlichkeiten sollen nun am Dienstag, den 16. März um 9:00 Uhr geräumt
werden, obwohl derzeit noch eine Rechtsbeschwerde beim BGH läuft. Wir, die
Bewohner_innen des Hausprojekts, möchten dem Gentrifizierungsgalopp keinen
Vorschub leisten und fordern deshalb:

1. Verhandlungen über die EG-Räumlichkeiten
bzw. eine Lösung für das gesamte Projekt
2. Selbstbestimmtes, solidarisches Wohnen und Wirken
3. Freiräume ohne Einschränkungen der Privatsphäre
4. Räume frei von Kommerzialisierung, Konformitätszwang,
Herrschaft und Überwachung

Wir rufen euch auf, gemeinsam mit uns am Dienstag, den 16. März um 9:00
Uhr entschlossen dagegen zu protestieren, dass diese Räumung realisiert
wird!!!
Von den Unterstützer_innen und dem Kulturverein Bödikerstr. 9 e.V. sind
u.a. Trauermarschorchester, inszenierte Gartenschau und Kundgebung
geplant.

Kommt zahlreich am Samstag, den 13. März zur Sonder-VV in die Bödikerstr.
9 um 15:00 Uhr!!!

Achtet auf Ankündigungen unter http://boedi9.noblogs.org, dort findet ihr
auch Links zu älteren Presseartikel.

Rückblick…

Die Platinum Consult s.r.o. hat im Frühjahr 2007 den Gebäudekomplex
Bödikerstr. 9/10 gekauft. Der Gesellschafter dieser Firma, Lin Prenka, hat
gemeinsam mit Robert Prenka und Burkhard Voss seitdem umliegende Gebäude
und Flügel des Gebäudekomplexes teuer modernisieren lassen und teilweise
als Eigentumswohnungen verkauft. Auch die Bewohner_innen der
Eigentumswohnungen/Lofts vis-à-vis der Bödi9 haben sich mittlerweile
zusammengeschlossen und müssen wegen erheblicher Mängel, die während und
nach deren Einzügen zustandekamen, gegen Platinum Consult s.r.o. vorgehen,
da diese sich nicht immer an die vertraglichen Verpflichtungen hält.

Seit dem Kauf versuchen die neuen Eigentümer und die Hausverwaltung Farina
GmbH, das Hausprojekt mit allen Mitteln (auch rechtswidrigen Maßnahmen)
einzuschränken, einzuschüchtern und letztendlich loszuwerden. Dazu gehören
u.a.:

– Eindringen in private Räume.
– Zerstörung privaten Eigentums.
– Die fristlose Kündigungen aller Wohnungen ohne Rechtswirksamkeit.
– Die illegale versteckte audiovisuelle Kamera-Überwachung von Straße, Hof
und Hauseingängen.
– Die Fällung eines Großteils der (mitunter artgeschützten) Bäume im Hof
inklusive Spurenbeseitigung über Nacht und die komplette Zerstörung des
Gemüse-/Nutz-Gartens, der dann einem Parkplatz weichen musste.
– Aufstellen von Regeln, die lediglich für die Bewohner_innen des
Hausprojekts gelten, wie bspw. das Vorzeigen von Mietverträgen und
Personalien, um Schlüssel für das neu errichtete Hoftor zu erhalten,
welche ihnen obendrein letztlich doch verwehrt werden.

Außerdem gab es im Oktober 2009 einen SEK-Einsatz im Hausprojekt Bödi9,
bei welchem, auf der vergeblichen Suche nach "gefährlichen Gegenständen",
Dielen des Dachbodens herausgerissen worden sind. Der Antrag auf
Akteneinsicht wurde leider von der Staatsanwaltschaft als unbegründet
abgewiesen.

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